Artikel von Ingrid Otepka, erschienen im Museumedu Journal, Spring 2024
Otepka I. (2024). Four Approaches promoting Social Learning, Conflict Resolution, Resilience and Engagement. Museumedu Journal, 8, 152-159
Wie können soziale Kompetenzen, Konfliktlösungsfähigkeit, Resilienz und gesellschaftliches Engagement in Bildungseinrichtungen gezielt gefördert werden – und das auf wissenschaftlich fundierter Basis?
Ingrid Otepka beleuchtet in diesem Beitrag vier international etablierte und evidenzbasierte Programme, die Schulen konkrete, praxistaugliche Wege aufzeigen, um Kinder und Jugendliche in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung zu stärken.
Die vier vorgestellten Ansätze im Überblick:
- PLUS-Präventionsprogramm (Österreich)
Ein Programm der österreichischen Suchtprävention, das Schüler:innen der 5. bis 8. Schulstufe unterstützt, Lebenskompetenzen aufzubauen, Risikoverhalten vorzubeugen und soziale Konflikte konstruktiv zu lösen. - The Toolbox is You (Deutschland)
Ein praxisorientierter Ansatz zur Integration von Achtsamkeit im Schulalltag, das einfache Übungen für mehr Selbstregulation, emotionale Stabilität und ein achtsames Miteinander im Klassenzimmer bietet. - Community Resiliency Model® (USA)
Ein körperbasierter Ansatz zur Stärkung individueller und kollektiver Resilienz, der besonders niederschwellige Methoden der Selbstregulation vermittelt – entwickelt vom Trauma Resource Institute in Kalifornien. - SEE Learning Program (USA, Emory University)
Ein umfassendes Curriculum, das soziales, emotionales und ethisches Lernen systematisch in den schulischen Kontext integriert – mit dem Ziel, Mitgefühl, Achtsamkeit und globale Verantwortung zu fördern.
Zentrale Erkenntnisse aus dem Artikel:
- Es gibt eine Fülle wissenschaftlich validierter Ansätze, doch die größte Herausforderung liegt heute darin, diese Programme sichtbar zu machen, auf lokale Bedürfnisse anzupassen und wirksam in die Praxis zu übertragen.
- Erfolgreiche Implementierung braucht interdisziplinäre Kooperationen zwischen Wissenschaft, Bildungseinrichtungen und lokalen Stakeholdern.
- Programme müssen flexibel genug sein, um den spezifischen Anforderungen verschiedener Bildungskontexte gerecht zu werden – ohne dabei ihre wissenschaftliche Fundierung zu verlieren.
- Der Transfer von Wissen darf nicht einseitig verlaufen: Praxis muss die Wissenschaft ebenso informieren, wie die Wissenschaft die Praxis inspiriert.
Ingrid Otepka ruft mit diesem Beitrag dazu auf, diesen Dialog aktiv zu gestalten, um soziale Systeme widerstandsfähiger, menschlicher und zukunftsfähiger zu machen.
Quelle: Otepka, I. (2024). Four approaches promoting social learning, conflict resolution, resilience and engagement. Museumedu Journal, 8, 151–162.